Entstehung:
Über Jahrtausende menschlicher Ackerwirtschaft haben viele Pflanzenarten auf Äckern „ihren“ Lebensraum gefunden; man spricht von der Ackerwildkrautflora, welche auf den Ackerflächen oder an den Ackerrändern wächst. Diese Pflanzenarten benötigen natürlich Anpassungen, um die doch gravierenden Eingriffe durch den Menschen gut zu überstehen, z.B. eine gewisse Robustheit was Bodenverletzungen betrifft oder Anpassungenen des Lebenszyklus an die jährliche Nutzungsabfolge. Ein abgeerntete Acker ist ein plötzlich extrem ungeschützter Lebensraum, auch damit müssen die Pflanzen zurechtkommen. Andererseits sind alle diese Pflanzen auf die Bodenbearbeitung angewiesen und gehen verloren, wenn sich die Landnutzung ändert.
Da die Bearbeitung und Struktur von Äckern je nach angebauter Art unterschiedlich ist, gibt es folgerichtig auch unterschiedliche Pflanzenarten auf diesen Äckern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Untergrund, da dieser allgemein sehr die Zusammensetzung der Pflanzenartengemeinschaften beeinflusst.
Die meisten heute noch erhaltenen artenreichen Äcker liegen auf steinigen, trockenen, sandigen und flachgründigen Böden, weil auf günstigeren Standorten der Anbau längst intensiviert wurde, indem mineralische Dünger und Pestizide ausgebracht wurden, die die Beikrautflora systematisch unterdrücken. Gerade Feuchtäcker sind sehr selten geworden, weil sie heute entweder durch Drainage trockengelegt wurden oder diese Standorte nicht mehr als Acker genutzt werden.