Fünfmänniger Spark (Spergula pentandra)

Aussehen:

Der Fünfmänniger Spark wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 20 Zentimetern. Der Stängel ist kahl oder oben drüsig behaart. Die gegenständigen und durch Kurztriebe scheinquirlig gebüschelt wirkenden Laubblätter sind linealisch-lanzettlich-pfriemlich und besitzen Unterseits keine Längsfurche.

Die Blütezeit liegt im April und Mai. Die Blüten haben fünf gleichmäßig angeordnete, weiße, spitz zulaufende Blütenblätter, die meist länger sind als die Kelchblätter.

Die Samen sind linsenförmig, glatt und mit einem rein-weißen Flügelrand versehen.

Bedeutung der Art:

In Deutschland ist der Fünfmännige Spark, auch Spergel oder Spörgel genannt, selten anzutreffen. In der Roten Liste Deutschlands ist er als gefährdet (Stufe 3) eingestuft. In Hessen ist er sogar vom Aussterben bedroht.

Aufgrund seiner speziellen Bodenvorlieben (basenreich aber kalkarm) sind Diabasfelsen ein idealer Untergrund für ihn. Weil dieses Gestein im Lahn-Dill-Bergland in großen Mengen vorkommt und jahrhundertelang intensiv abgebaut wurde, finden sich hier heute zahlreiche wenig verwitterte Felsen und Felsrippen, auf denen die spezialisierte Pflanze wenig Konkurrenz befürchten muss. Vor allem auf steinigen Hügelkuppen, auf denen früher die Gemeinschaftsweiden lagen, ist der Boden so dünn und nährstoffarm, dass diese empfindliche Blume sich dort bis heute halten konnte.

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Lebensraum:

Der Fünfmännige Spark wächst in offenen Sand- und Steingrusrasen, auf Felsköpfen und in Dünen. Er bevorzugt sommertrockenen, mageren, basenreichen, kalkarmen, humus- und feinerdearmen Sand- und Steingrusboden.

Verbreitung:

Spergula pentandra kommt in West- und Mitteleuropa, auf dem Balkan, im Mittelmeerraum sowie in Nordafrika vor. Er ist ein mediterran-submediterranes Florenelement. In Österreich kommt der Fünfmännige Spark sehr selten vor und ist vom Aussterben bedroht. In der Schweiz findet man ihn gelegentlich in collinen Gebieten.

Geplante Schutzmaßnahmen:

Da bisher nur wenige Wuchsorte des Fünfmännigen Sparks im Lahn-Dill-Bergland bekannt sind, soll hier mithilfe von Ehrenamtlichen und Botanikern nachgeforscht werden.

Gleichzeitig können Pflanzen aus im Gebiet gesammelten Samen gezogen und an ehemaligen Wuchsorten wieder ausgebracht werden. Hier wäre eine Zusammenarbeit mit dem Botanischen Garten Frankfurt denkbar. Die Flächen müssten jedoch vorbereitet werden, indem sie entbuscht, entfilzt und regelmäßig beweidet werden.