Bedeutung der Art:
Das Haselhuhn war in Eurasien über lange Zeit eine der am meisten gejagten Vogelarten. Auf Grund der geschmacklichen Qualität des Fleisches wurden Haselhühner in Russland nicht nur auf lokalen Märkten verkauft, sondern auch exportiert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlegten Berufsjäger nicht weniger als drei Millionen Haselhühner jährlich.
In Mitteleuropa ist das Haselhuhn allerdings erst seit der Nachkriegszeit vergleichsweise selten und in großen Teilen seines früheren Verbreitungsgebietes nicht mehr vorkommend. Da das Haselhuhn ein ausgeprägter Standvogel ist, bleibt eine natürliche Wiederbesiedlung von Regionen aus, selbst wenn diese mittlerweile wieder geeignete Lebensräume bieten. Es gibt daher einige aufwändige Wiederansiedlungsprogramme, um Haselhühner in Teilen Mitteleuropas wieder heimisch zu machen.
Nach dem Aussterben von Auerhuhn und Birkhuhn ist das Haselhuhn die einzige Rauhfußhuhnart Hessens. 1966 wurde der Bestand auf landesweit etwa 64 Individuen geschätzt, davon 40 im Dillkreis. In den Jahrzehnten danach gelangen immer weniger Nachweise.
Daß das Haselhuhn überhaupt noch zur hessischen Vogelwelt gehört, ist der Haubergswirtschaft zu verdanken, bei der Laubholzwälder im Rhythmus von 18-25 Jahren eingeschlagen werden. Bis nach etwa 20 Jahren wieder ein geschlossener Wald entsteht, findet das Haselhuhn eine reichhaltige Krautschicht mit Beeren- und Knospennahrung und stets ausreichender Deckung vor.